Spinning-Drop-Tensiometrie

Dank einer Zuwendung des Landes Mecklenburg-Vorpommern bzw. der Europäischen Union aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) für die Maßnahme "Förderung von Forschungskompetenzen an Hochschulen und außeruniversitären Forschungseinrichtungen - Wissenschaftliche Geräte" konnte 2015 ein Spinning-Drop-Tensiometer beschafft werden.

Damit können im Grenzflächenlabor des Kompetenzzentrums InterSurf des Forschungsbaus LL&M sehr kleine Grenzflächenspannungen zwischen zwei partiell bzw. nicht miteinander mischbaren Flüssigkeiten (insbesondere Mischungen von ionischen Flüssigkeiten (ILs) mit organischen Lösungsmitteln) über einen weiten Temperaturbereich gemessen werden. Dies ist besonders für die Untersuchung von unteren und oberen kritischen Entmischungspunkten von großem Interesse. Neben strukturellen und dynamischen Eigenschaften kann damit nun auch eine wichtige thermodynamische Eigenschaft der uns interessierenden Systeme präzise bestimmt werden. In Kombination mit anderen Experimenten und Computersimulationen stärkt dies das Verständnis komplexer Fluide und Mischungen auf molekularer Ebene.

Das Spinning-drop-Video-Tensiometer  SVT 20N der Firma Dataphysics misst statische oder zeitabhängige Flüssig-flüssig-Grenzflächenspannungen im Bereich zwischen 1∙10-6 mN/m und 2.000 mN/m über einen Temperaturbereich von -10 °C bis 130 °C nach der Spinning-Drop-Methode. Darüber hinaus ist auch die Bestimmung der 2D/3D-Dehnrelaxation viskoelastischer Flüssigkeiten, der Fließgrenze flüssigkristalliner Materialien und der thermischen Ausdehnung von Flüssigkeiten möglich.